Das Podium ist ein charakteristisches Nebengebäude am Eingang des Guangfa Hochhauses. Während das Hochhaus einen urbanen Knotenpunkt darstellt, steht das Podium im unmittelbaren Kontext zu dem Zhujiang Park mit Aussicht auf die schöne urbane Landschaft. Mehr als nur eine Erweiterung des Hochhauses ist die Form des Podiums eine unabhängige skulpturartige Einheit, die zum überhöhten Eingang wird und die Eingangs-Plaza bildet. Der starke Ausdruck des Gebäudes kommt von der weitläufigen Frontfassade, die einen Blick auf den Park erlaubt, und von der rückwärtigen Außenhaut – die die Struktur- und Serviceeinrichtungen enthält. Auf einem Kern mit minimaler Grundfläche ruhend und 9m über dem Straßenniveau, ist das Podium ein eindrucksvolles 53m langes auskragendes Bauwerk, das dem Gelände durch seine urbane Geste Ausdruck verleiht.
Der Kern verbindet die Haupterschliessungswege und die einzelnen Funktionen, während er die rückseitige tragende Außenhaut und damit das gesamte Volumen stützt. Mit seiner Position diagonal zur Eingangslobby des Hochhauses ist der Kern als fester Formfaktor konzipiert, der sich aus der Grundfläche erhebt. Die Eingangs-Plaza stellt einen gemeinsamen landschaftlich geformten Bereich dar, der räumlich durch die Südfassade des Hochhauses und die Außenhaut des Podiums definiert ist. Ein hoher und schmaler Zugang von der Rückseite des Kerns, entlang des Wasserspiegels, führt zu den Aufzügen. Bei Betreten des schmalen Eingangs fällt von oben gebündeltes Licht in den dunklen Raum, schafft eine erhabene Atmosphäre und akzentuiert den hohen Lichtschacht. Die gleichmäßige Form und der natürliche Lichteinfall verleihen der modernen Struktur einen kathedralenähnlichen Charakter.
In den oberen Etagen öffnen sich die Aufzüge zum zentralen Raum, der der Fassade im Westen am nächsten liegt und einen unverbauten Ausblick auf den Park bietet. Der beeindruckende Ausblick wird zum unvergesslichen Höhepunkt der Ankunft im Gebäude. Die Glasfassade ist eine grosse Scheibe, die den Blick auf sich zieht, und möglichst filigran ausgeführt ist, damit die Sicht nicht eingeschränkt ist. Die 15,5m hohe und 53m lange Fassade besteht aus Isolierglaseinheiten, die an der Decke eingehängt sind und von schlanken vertikalen Edelstahl-Schwerter gehalten werden.
Die Raumerfahrung wird durch die Integration von Service- und Statikelementen in die rückseitige Außenwand des Podiums und des Untergeschoss komplettiert. Eine Serviceküche im UG ist mit dem gastronomischen Bereich der oberen Etagen über vier Serviceaufzüge verbunden. Das UG bietet Zugang zu den Tiefgaragen und zum Hochhaus, wie auch zu Lagerräumen, Feuertreppen und Toiletten. Unter Berücksichtigung Baukosten ist die gesamte Geometrie der Außenhaut optimiert, um ein Minimum an Oberflächenverformungen zu erreichen. Die primären geometrischen Elemente halten die Außenfassade rational und effizient wodurch die skulpturartige Form erreicht wird. Unabhängig in der Wahrnehmung, aber als Ergänzung des Hochhauses, entwickelt sich das Podiumsdesign aus der Kontinuität der geometrischen und optischen Linien, wie auch aus der axialen Beziehung zum Hochhaus.